Wenn die unteren Zähne den oberen zu nahe kommen: Ursachen, Folgen und Behandlungen

Wenn die unteren Schneidezähne an die oberen stoßen, spricht man in der Zahnmedizin von einer Okklusionsstörung, die unterschiedliche Ursachen und Folgen haben kann. Eine solche Fehlstellung der Zähne kann beispielsweise durch einen zu kleinen Oberkiefer, eine sogenannte maxilläre Prognathie, oder einen zu großen Unterkiefer entstehen. Eine solche Störung kann sowohl ästhetische als auch funktionale Beeinträchtigungen mit sich bringen und bedarf oft einer zahnmedizinischen oder kieferorthopädischen Behandlung. Eine mögliche Behandlungsoption bei einem ausgeprägten Kreuzbiss ist die Kreuzbiss-OP, bei der der Unterkiefer operativ zurückverlagert wird. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Korrektur eines schiefen Kiefers.

Ursachen

Die Ursachen für das Aufeinandertreffen der unteren Schneidezähne mit den oberen können vielfältig sein:

  • Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers: Eine der häufigsten Ursachen sind Fehlstellungen, die entweder genetisch bedingt oder durch äußere Einflüsse wie Daumenlutschen in der Kindheit entstanden sind.
  • Zahnverlust und nachfolgende Verschiebungen: Der Verlust von Zähnen kann zu einer Verschiebung der verbleibenden Zähne führen, was wiederum die Okklusion beeinflusst.
  • Parodontale Erkrankungen: Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats können zu einer Lockerung und Verschiebung der Zähne führen.
  • Bruxismus (Zähneknirschen): Regelmäßiges Zähneknirschen kann zu einer Abnutzung der Zähne und damit zu einer Veränderung der Bisslage führen.

Diagnose

Eine genaue Diagnose ist für die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode essenziell. Zahnärzte und Kieferorthopäden nutzen verschiedene Methoden zur Diagnose:

  • Klinische Untersuchung: Eine visuelle Inspektion und manuelle Prüfung der Bisslage.
  • Röntgenaufnahmen: Sie helfen, die Position der Zähne und des Kieferknochens zu beurteilen.
  • Digitale Scans: Moderne 3D-Scans des Gebisses können Fehlstellungen genau darstellen und für die Planung der Behandlung hilfreich sein.

Mögliche Folgen

Unbehandelt können solche Okklusionsstörungen zu verschiedenen Problemen führen:

  • Abnutzung der Zähne: Ungewöhnliche Reibung kann zu schnellerem Verschleiß der Zahnoberfläche führen.
  • Kiefergelenkbeschwerden: Fehlstellungen können zu Schmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk führen.
  • Kopfschmerzen und Nackenschmerzen: Eine falsche Bisslage kann Spannungen in den Kiefermuskeln verursachen, die sich bis in den Nacken auswirken und Kopfschmerzen verursachen können.
  • Ästhetische Beeinträchtigungen: In einigen Fällen kann die Zahnfehlstellung auch die Gesichtsästhetik beeinflussen.

Behandlungsoptionen

Abhängig von der Ursache und dem Schweregrad der Fehlstellung gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Kieferorthopädische Maßnahmen: Zahnspangen oder Aligner (durchsichtige Schienen) können zur Korrektur von Zahnfehlstellungen eingesetzt werden.
  • Restaurative Zahnmedizin: Kronen, Brücken oder Veneers können helfen, die Form und Funktion der Zähne wiederherzustellen.
  • Kieferchirurgische Eingriffe: In schweren Fällen kann eine operative Veränderung der Kieferposition notwendig sein.
  • Therapie bei Bruxismus: Spezielle Schienen können das Zähneknirschen reduzieren und die Zähne schützen.

Die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode erfolgt individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Wer Anzeichen einer Okklusionsstörung bei sich bemerkt, sollte daher nicht zögern, einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden zu konsultieren.

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